KAPITA£ UND IN₮€R€$$€N
Im Programm „Kapital und Interessen“ setzt sich MAM.manufaktur für aktuelle musik mit Tendenzen aktueller Ökonomien und ihrem Widerhall in der zeitgenössischen Musik auseinander. Johannes Kreidler vertont in seinem mittlerweile zum youtube-Klassiker gewordenen Videostück „Charts Music“ Börsenkurse, und Michael Sell re-interpretiert eine Suite von Georg Philipp Telemann, die ihrerseits den Börsencrash von 1720 musikalisch dokumentiert, bei dem zwei riesige Spekulationsblasen platzten – bis heute der größte Börsenkrach aller Zeiten. Das Werk erklingt hier zum ersten Mal in der originalen Version für Trompete(n) und Klavier.
„The Law of Quality“ von Patrick Frank nähert sich dem Verhältnis von Kunst und Geld, und ist nicht nur ein musikalisches Werk, sondern auch ein Stück Aktionskunst, wenn durch den Weiterverkauf des Werks und der Orginalpartitur immer höhere Preise erzielt werden und das Werk dadurch im (künstlerischen?) Wert steigt. Dass Kapital und Interessen auch schon in der Barockzeit ein musikalisch relevantes Thema waren, zeigt MAM.manufaktur für aktuelle musik in einem kurzen Ausflug zu Johann Sebastian Bach. |
Johann Sebastian Bach Kapital und Interessen (Rezitativ und Arie aus der Kantate Thue Rechnung! Donnerwort, BWV 168) für Tenor und Ensemble
Johannes Kreidler Charts Music (2009) Video-Projektion
Patrick Franck The Law of Quality (2010) für Tenor und Klavier
Michael Sell La Bourse [UA] für Trompete und Klavier
Johannes Kreidler Money (2011) für vier Instrumente und Sampler |